Hilfstransport startet in ukrainische Partnerstadt
Vorangegangen war ein dreitägiger Besuch einer Delegation aus der Ukraine unter Führung von Bürgermeister Vitalii Buzyl und Vizebürgermeisterin Halyna Brezkorovaina in Wetzlar. Zur Verfügung gestellt wurden in Absprache mit den Behörden in Schepetiwka ein gebrauchtes Flutlichtfahrzeug der Feuerwehr, Atemschutzgeräte, ein Schlauchboot, ein Schlepper sowie Kleingeräte und medizinische Schutzkittel. Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) betonte bei der Übergabe und Verladung der Güter im Stadtbetriebsamt am Donnerstag (14. März): „Wir möchten helfen, wo wir helfen können und wünschen uns, dass die Verbindung zwischen Wetzlar und Schepetiwka weitergeführt wird und es zu vielfältigen Begegnungen auch auf Ebene der Vereine und der Bürgerschaft kommt.“
Am 23. Februar 2023 hatte die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Wetzlar eine „Solidaritätspartnerschaft“ mit der 43.000-Einwohner-Stadt im Nordwesten der Ukraine beschlossen. Die Gäste aus Schepetiwka zeigten sich dankbar für die Hilfe aus Wetzlar und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, auch einmal eine Delegation aus Wetzlar empfangen zu können.
Bei einer offiziellen Begrüßung der Delegation im Stadtmuseum am Freitag (15. März) hob Oberbürgermeister Wagner die Solidarität mit der Ukraine hervor. Vor dem Überfall Russlands seien 117 Ukrainer in Wetzlar gemeldet gewesen, heute seien es über 1.000, darunter zahlreiche Kriegsflüchtlinge. Wagner rief dazu auf, die Solidaritätspartnerschaft zu einer dauerhaften Verbindung weiterzuentwickeln und legte eine Vereinbarung zur Ausgestaltung der aktuellen Partnerschaft vor, die den freundschaftlichen und kulturellen Austausch sowie die Hilfe und Unterstützung bei Krisen und Krieg hervorhebt. Sie wurde bei dem Empfang von beiden Stadtoberhäuptern, Manfred Wagner und Vitalii Buzyl, unterzeichnet.
Bürgermeister Buzyl sagte, die Ukraine sei 1991 zwar formell unabhängig geworden, habe die tatsächliche Unabhängigkeit wegen der russischen Einflussnahme seitdem nicht erreicht. Schepetiwka sei zwar 200 Kilometer von der Front entfernt, jedoch mehr durch Raketen beschossen worden. 80 Ukrainer seien inzwischen auf dem Friedhof der Stadt beerdigt, die die Freiheit der Ukraine verteidigt hätten. Er hoffe auf eine Zukunft in Freiheit in den Grenzen von 1991.