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Erstausgabe des Romans „die Leiden des jungen Werther“, Leipzig 1774
Erstausgabe des Romans „die Leiden des jungen Werther“, Leipzig 1774 © Wetzlar

In Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ berichtet der junge Werther seinem Freund in Briefen über den tragischen Verlauf seiner Liebe zu der anderweitig gebunden „Lotte“, der mit seinem Freitod endet.

Goethe führte zwei reale Personen aus seiner Wetzlarer Zeit fiktiv zusammen. Während der vier Sommermonate 1772 als Praktikant am Reichskammergericht hatte er sich unglücklich in die bereits verlobte Charlotte Buff verliebt. Das Motiv für den tragischen Ausgang der Liebe, die Selbsttötung Werthers, lieferte ihm  jedoch nur wenige Monate nach seiner Abreise der Suizid Karl Wilhelm Jerusalems, der ihm durch Johann Christian Kestner brieflich mitgeteilt wurde.

Die Erstausgabe des Werther erschien im Herbst 1774 in der Weygandschen Buchhandlung anonym und wurde auf der Leipziger Buchmesse präsentiert. Sie erregte gleich großes Aufsehen. Eine überarbeitete und erweiterte zweite Fassung wurde 1787 veröffentlicht.

Die Nachfrage nach dem Briefroman war gleich nach dem Erscheinen der Erstausgabe so groß, dass bald Raubdrucke und Übersetzungen in die wichtigsten europäischen Sprachen erschienen. Kein weiteres Buch Goethes wurde von so vielen seiner Zeitgenossinnen und Zeitgenossen gelesen.

Das einzige erhaltene Fragment des Werther-Manuskripts  befindet sich im Goethe- und Schiller-Archiv der Klassik Stiftung Weimar.