Altstadt und Dom
Altstadt erleben
Die kleinen Boutiquen, Fachgeschäfte, Cafés und Restaurants laden zu einem Bummel durch den historischen Stadtkern ein. In der Altstadt befinden sich gleich sechs Museen. Zu ihnen gehört das Lottehaus, in dem an den Aufenthalt von Johann Wolfgang Goethe im Sommer 1772 erinnert wird. In der damaligen Reichsstadt erlebte er die Geschichte, die er in seinem Briefroman "Die Leiden des jungen Werthers" beschrieb. Goethe und sein Werther wurden weltberühmt und Wetzlar erhielt einen Platz in der Weltliteratur.
Ein Besuch lohnt auch die Sammlung Lemmers-Danforth im Palais Papius. Hier werden Kunsthandwerk und aufwändig gestaltete Möbel aus Renaissance und Barock gezeigt. Die Sammlung ist das Lebenswerk einer Wetzlarer Kinderärztin. Die Ausstellung ist in einem schönen Palais aus der Wetzlarer Reichskammergerichtszeit untergebracht.
Die Wetzlarer Altstadt ist umgeben von Parkanlagen, die nach den Wetzlarer Partnerstädten benannt sind: Colchester-Anlage, Siena-Promenade, Avignon-Anlage und Schladming-Anlage. Bei einem Spaziergang können Sie die Altstadt erkunden. Eine Beschreibung der interessantesten Häuser und Sehenswürdigkeiten ist in der Tourist-Information sowie online erhältlich.
Der Wetzlarer Dom
Der Dom im Dom
Was den Wetzlarer Dom so einzigartig macht, sollten Sie sich aus der Nähe ansehen. Roter Sandstein an Turm und Fassade, verputzte Wandflächen und gelegentlich offenliegender grüner Schalstein lassen die Kirche schon aus einiger Entfernung uneinheitlich erscheinen. Noch vielgestaltiger und rätselhafter zeigt sie sich bei näherem Hinsehen: Die Fassade ist offenbar unfertig; der geplante linke Turm gelangte nie über das Sockelgeschoss hinaus. Ein großes Mittelportal ist angelegt, doch es fehlt die Treppenrampe, um zu ihm hinaufzusteigen. Hinter der Fassade klafft leerer Raum, begrenzt durch eine zweite Fassade – massig, gedrungen, grauschwarz, seltsam fremd gegenüber dem schlanken, aufstrebenden, filigranen Schmuckwerk der gotischen Umgebung. Es ist der Rest jener spätromanischen Basilika, die Stift und Stadt zugunsten eines imposanteren Kirchenneubaus abbrechen wollten. Der Abbruch erfolgte abschnittsweise entsprechend dem Baufortschritt; so war die Kirche zumindest teilweise während der gesamten Bauzeit benutzbar.
Ende des 14. Jahrhunderts schlitterte die Stadt in eine katastrophale Finanz- und Wirtschaftskrise und die Finanzierung der Kirche zwischen Stift und Stadt blieb umstritten.
Der Kirchenbau kam nur langsam voran, unterbrochen von jahrzehntelangen Pausen. Immer wieder kamen neue Bauhütten nach Wetzlar und mit ihnen neue Stilideen und neue Konstruktionstechniken.
Als um 1490 der südliche der beiden geplanten Türme einen hölzernen Spitzhelm erhalten hatte, wurden die Arbeiten eingestellt. Um 1590 wurde nach einem Blitzschlag eine neue Haube aufgesetzt, in deren Form sich die Renaissance verabschiedete und der Barock schon spürbar ist.
Stilgeschichtliche Spurensuche am Dom
So hat von der Spätromanik bis zum Barock jede Epoche der deutschen Kirchenbaukunst ihren „Fingerabdruck“ am Wetzlarer Dom hinterlassen – eine Herausforderung für stilgeschichtliche Spurensucher!
Als sich die Wetzlarer mit der Reformation dem lutherischen Glaubensbekenntnis zuwandten, teilte man sich die Kirche, und so blieb es bis in unsere Tage: Katholische und evangelische Gemeinde benutzen denselben Altar und dieselbe Orgel, übrigens eine Stiftung der Wetzlarer Industriellenfamilie Leitz!
Öffnungszeiten des Domes
Öffnungszeiten des Domes
April bis September: 09.00 - 19.00 Uhr
Oktober bis März: 09.30 - 16.30 Uhr