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Um die Grünflächen im Stadtgebiet kümmern sich die Mitarbeiter des Stadtbetriebsamtes.
Blumiger Blick über den historischen Kornmarkt.
Blumiger Blick über den historischen Kornmarkt. © Sabine Glinke

Krokusse und Narzissen hier, Stiefmütterchen und Gänseblümchen dort: In Wetzlar hat der Frühling Einzug gehalten, überall in der Stadt grünt und blüht es bunt. Doch das passiert nicht von selbst, sondern ist sehr viel Arbeit. Damit alles zur richtigen Zeit erblüht, ist außerdem eine sehr genaue Planung von Nöten. Verantwortlich für die Blütenpracht auf den öffentlichen Straßen und Plätzen in Wetzlar ist das Stadtbetriebsamt in Wetzlar, genauer: Das Sachgebiet Betriebshöfe unter der Leitung von Udo Watz. 45 Mitarbeiter – Gärtner und sogenannte Gartenbauwerker - in der Abteilung kümmern sich um „alle öffentlichen Grünflächen, die kein Friedhof und kein Sportplatz sind“. Letztere unterstehen auch dem Amt, sind aber eine eigene Abteilung.

Auch vor dem Neuen Rathaus grünt und blüht es.
Auch vor dem Neuen Rathaus grünt und blüht es. © Sabine Glinke

30.000 Blumenzwiebeln

Damit zum jetzigen Zeitpunkt die Krokusse und die Narzissen etwa an der Illmenau-Anlage am Philosophenweg oder auf der Wiesenfläche am Neuen Rathaus in der Ernst-Leitz-Straße blühen, ist eine langfristige Planung von Nöten, denn die Blumenzwiebeln werden bereits im Herbst gesteckt. Damit im September und Oktober die Blumenzwiebeln in die Erde kommen, muss zunächst im Juni oder Juli eine Ausschreibung erfolgen. Zwischen 30.000 und 100.000 Blumenzwiebeln jährlich verteilen die Mitarbeiter auf den städtischen Grünflächen – in der Kernstadt wie auch in den Stadtteilen und Stadtbezirken. Bei den meisten Blumen handelt es sich um mehrjährige Gewächse, die Mitarbeiter prüfen also alljährlich, auf welchen Flächen wieviel nachgesteckt werden muss.

Krokusse sind die schönsten Frühlingsboten.
Krokusse sind die schönsten Frühlingsboten. © Sabine Glinke

„Nur ein Gärtner weiß im Vorhinein, was ihm später blüht“

„Nur ein Gärtner weiß im Vorhinein, was ihm später blüht“, beschreibt Udo Watz die Arbeit scherzend. Rund zehn Hektar Grünfläche bewirtschaften Watz und sein Team, doch allein mit den Wiesen, Verkehrskreiseln und Fahrbahnteilern und nur mit Blumenzwiebeln ist es nicht getan. Hinzu kommen noch angelegte Beete und zahlreiche Pflanzkübel im ganzen Stadtgebiet. Gerade haben die Mitarbeiter diese mit bunten Blumen wie Gänseblümchen, Hornveilchen oder Stiefmütterchen bestückt. Im Eingangsbereich des Rathauses, im Übergang vom Schillerplatz zur Altstadt oder in den Kästen am Brunnen auf dem Kornmarkt leuchtet es derzeit in bunten Farben. „In einigen Bereichen haben wir auch Wechselflore“, erklärt der Sachgebietsleiter. Dort wo jetzt Stiefmütterchen und Hornveilchen blühen, folgen in den Sommermonaten in den Kübeln etwa Geranien, auf den Wiesen- und Verkehrsflächen geht im späteren Jahresverlauf zum Beispiel der Zierlauch auf – dicke, lilafarbene Blütenkugeln prägen dann das Bild.
In der Illmenauanlage blüht ein Narzissenmeer.
In der Illmenauanlage blüht ein Narzissenmeer. © Sabine Glinke

Wetzlars wilde Wiesen für mehr Biodiversität

Zusätzlich zu den Zierpflanzen arbeitet das Stadtbetriebsamt an einigen Stellen auch mit Wildblumenmischungen. „Das muss man noch frühzeitiger planen“, erklärt Udo Watz – „Wildblumen brauchen zwei Jahre, bis sie soweit sind“. Er verweist auf das ebenfalls von seiner Abteilung betreute Projekt „Wetzlars wilde Wiesen“, mit dem die Stadt hessischen Plänen folgend für mehr Biodiversität auf heimischen Wiesen sorgen möchte. Konkret heißt das: Die Stadt Wetzlar wird durch die Umwandlung von Flächen mit dem Projekt „Wetzlars Wilde Wiesen“ dazu beitragen, mehr Flächen für Bienen und anderen Fluginsekten zur Verfügung zu stellen. Dafür werden zum einen Flächen umgebrochen und mit dem Standort angepassten Wildsaaten neu eingesät wie an der Westendstraße. Eine Fläche an der Stoppelberger Hohl in der wurde beispielsweise mit einer dauerhaften Blumenmischung eingesät, die zu 50 Prozent aus Kräutern besteht. Zum anderen werden Flächen mit noch vorhandenem Potential aus der intensiven Grünpflege herausgenommen und umgestellt auf nur noch zweimaliges Mähen. Dadurch können sich Flächen wieder natürlich entwickeln. Neben den Blühpflanzen kümmern sich die Mitarbeiter auch um die übergroßen Blumentöpfe, die das Stadtbild prägen. Neben acht großen Tontöpfen, die bepflanzt mehr als eine Tonne auf die Waage bringen, gibt es in Wetzlar vor allem übergroße Kunststofftöpfe, die lediglich aussehen wie Tontöpfe. Bepflanzt werden sie etwa mit Bonsais oder anderem Strauchwerk. Die Kunststoffvariante der Töpfe wiegt dann „lediglich 300 bis 350 Kilogramm“. Bäume und Sträucher stehen übrigens als nächstes Auf der Agenda: Da, wo Bäume und Sträucher weichen mussten, wird in Kürze nachgepflanzt. Derzeit werden die Bäume und Gehölzpflanzen ausgesucht.