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Inmitten der Wetzlarer Altstadt frühstücken oder sonntags leckere Kuchen und Torten sowie eine Tasse Kaffee genießen und damit noch einen Beitrag zur Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung und dem gesellschaftlichen Miteinander leisten. Das vereint das Bistro der Lebenshilfe am historischen Eisenmarkt. Seit knapp 20 Jahren betreibt die Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg dort das Bistro, dass sich zu einem echten Anziehungspunkt entwickelt hat.
Das Gebäude des Bistros am Eisenmarkt 10 gehört der Lebenshilfestiftung.
Das Gebäude des Bistros am Eisenmarkt 10 gehört der Lebenshilfestiftung. © Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg

Entstanden ist das Bistro aus einer Elterninitiative, deren Bestreben es war, Menschen mit unterschiedlichen Begabungen zusammenzubringen und das Bistro als Aushängeschild der Lebenshilfe zu entwickeln. Die Wetzlarer Unternehmerfamilie Leitz erwarb damals das ehemalige Geschäftsgebäude am Eisenmarkt 10, baute es um und stellte es der Lebenshilfe zur Verfügung. Mittlerweile ist das Haus Eigentum der Lebenshilfe – die Familie Leitz übertrug es der angegliederten Stiftung als Geschenk.


Leckere Frühstücksplatten gehören zum Angebot.
Leckere Frühstücksplatten gehören zum Angebot. © Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg

Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung

Heute arbeiten in dem integrativen Bistro, in dem auch Produkte aus den verschiedenen Werkstätten der Lebenshilfe verkauft werden, insgesamt elf Personen, die hier in Voll- oder Teilzeit fest beschäftigt sind. Die Bistroleitung obliegt Andrea Jansen. Zugeordnet ist das Bistro seit rund zwei Jahren der im Wetzlarer Westend gelegenen Holzwerkstatt der Lebenshilfe als sogenannter Außenarbeitsplatz. Holzwerkstatt und integratives Bistro – das hat auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Doch letzten Endes geht es bei der Lebenshilfe vor allem um eines: „Wir schaffen Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung und bieten ihnen so die Möglichkeit, ihre Neigungen und Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln“, erklärt Diplom-Ingenieur Thomas Kleist, der die Holzwerkstatt leitet. Die Jobs in den insgesamt fünf Werkstätten der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg und auf den sogenannten Außenarbeitsplätzen dienen dazu, Menschen mit vornehmlich geistiger Beeinträchtigung unter arbeitsmarktnahen Bedingungen auf den ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten. Neben dem eigenen Bistro arbeitet die Lebenshilfe in Bezug auf Außenarbeitsplätze noch mit Unternehmen wie Rinn in Heuchelheim oder Globus in Dutenhofen zusammen. „Das Bistro ist schon eine Herausforderung“, erklärt Thomas Kleist. Denn wer hier im Service arbeitet, erlebt tatsächlich reelle Bedingungen. Das Schöne: „Die Menschen können sich bei uns erproben und ausprobieren, ob die Arbeit in der Gastronomie zu ihnen passt“. Das letztendliche Ziel: Die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt. Wer als Gast hier verkehrt, hat nicht nur eine gute Zeit, sondern leistet auch einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag in Sachen Integration und Inklusion.


Im Internet wird vor allem der freundliche Service im Bistro gelobt.
Im Internet wird vor allem der freundliche Service im Bistro gelobt. © Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg

Ausschließlich positive Resonanz

Und den Gästen gefällt es, denn liest man im Internet die Rezensionen zum Bistro am Eisenmarkt, fallen diese durchweg positiv aus: Immer wieder wird das Bistro für den freundlichen Service und den leckeren Kuchen gelobt. „Im Laufe der Zeit haben wir viele Stammkunden gewonnen", freut sich Kleist. Sonntags ist das Bistro entsprechend ein echter Publikumsmagnet. Die Torten und Kuchen werden teils selbst gebacken, teils von Ehrenamtlichen für den Verkauf gespendet. „Beim Bistro ist das Zusammenspiel zwischen Menschen mit Beeinträchtigung, Ehrenamtlichen und Kunden quasi einmalig im Bereich der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg. Grund genug, dass auch andere sich andocken und etwa die Partnerwerkstätten der Holzwerkstatt Praktikanten ins Bistro am Eisenmarkt entsenden. Gearbeitet werden kann in Service oder Küche.


Angebot im Bistro: Die Weine vom Lebenshilfe-Weingut in Bad Dürkheim.
Angebot im Bistro: Die Weine vom Lebenshilfe-Weingut in Bad Dürkheim. © Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg

Frühstück, Snacks und Leckereien zur Kaffeezeit

Neben Kuchen und Torten gibt es ein reichhaltiges Frühstücksangebot – abgesehen von festen Frühstücksplatten können sich die Gäste ihre Morgenmahlzeit auch selber zusammenstellen. Mittags hält das Bistro Suppen, Salate und kleinere Snacks wie etwa Tomate-Mozzarella bereit. Die Gerichte werden vor Ort frisch zubereitet. Kaffee und Tee, Softdrinks, Bier und Weine runden das Angebot ab. Eine weitere Besonderheit: Die Weine stammen ebenfalls aus einem Betrieb der Lebenshilfe. In Bad Dürkheim betreibt der dortige Regionalverein ein eigenes Weingut. Diese Weine können, so wie etliche Produkte aus den Werkstätten – gerade sind neue Vogelhäuschen eingetroffen – im angegliederten Laden auch erworben werden. Und gerade ein Angebot wie Wein schreit eigentlich förmlich nach einer Abendöffnung, und so plant das Team derzeit den Testlauf für eine Neuerung: An einigen ausgewählten Terminen soll das Bistro nun auch abends öffnen, spezielle Themenangebote werden dann die Gäste locken. „Wir wollen das mal antesten, ob und wie gut das Ganze angenommen wird“. Bereits bei der „Nacht der Galerien“ 2018 habe man geöffnet – mit guter Resonanz.

Kontakt und Öffnungszeiten

Kontakt:
Bistro & Laden der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg
Eisenmarkt 10
35578 Wetzlar
Telefon: 06441 449962

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 10 - 18 Uhr
Samstag: 9 - 16:30 Uhr
Sonntag: 14 - 17:30 Uhr

Im Internet wird vor allem der freundliche Service im Bistro gelobt. Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg
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