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Die Stadtbibliothek Wetzlar bietet auf rund 1000 Quadratmetern 34.000 Medien zur Ausleihe an.
Stadtbibliothek
Blick in die Frauen-Buch-Abteilung der Stadtbibliothek Wetzlar © Sabine Glinke
Stadtbibliothek Wetzlar
Die Belletristik-Abteilung der Stadtbibliothek © Sabine Glinke

„Wenn Du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es Dir an nichts fehlen“, sagte einst der römische Politiker und Philosoph Markus Tullius Cicero. Bücher und die Natur sind in der Tat hohe Güter, denn Lesen bildet. Über Parkanlagen verfügt die Stadt Wetzlar ausreichend – und auch über die Zahl der Bücher, die Wetzlarer Bürger für sich nutzen können, gibt es keinen Grund zur Klage: Rund 34.000 Medien verwaltet die Stadtbibliothek Wetzlar auf rund 1000 Quadratmetern. Der Clou: Der Nutzerausweis ist für Menschen aus der Stadt und dem Umland kostenfrei und schafft so einen Zugang zu Belletristik, Sach- und Fachbüchern, Zeitungen und Zeitschriften, Filmen und Musik.

Sylvia Beiser
Bibliotheksleiterin Sylvia Beiser © Sabine Glinke

Bibliotheksleiterin Sylvia Beiser und das insgesamt zehnköpfige Team versorgen die Wetzlarer also mit jeder Menge Lesestoff – und erfüllen über ein vielseitiges Angebot an Veranstaltungen auch einen wichtigen Bildungsauftrag.

Wer sich eine Bibliothek heute noch als dunklen Ort voller vergilbter, abgegriffener und angestaubter Bücher mit jeweils mindestens 800 Seiten vorstellt, hat entweder zuviel Harry Potter geguckt oder in den vergangenen Jahren Scheuklappen getragen und sollte sich schleunigst mal Zeit nehmen, um die neue Stadtbibliothek in der Bahnhofstraße 6 im ehemaligen H&M-Gebäude zu besuchen. Denn die Bibliothek ist nicht nur ein Serviceplatz, an dem man sich Bücher und andere Medien ausleihen kann, sondern vor allem auch ein Ort der Begegnung und des Rückzugs: Helle und weitläufige Leseecken mit gemütlichen Stühlen und Tischen laden zum Lesen vor Ort ein, wer Zeitungen und Zeitschriften durchblättern will, kann dies im integrierten Café tun. Auch Musik lässt sich in den modernen Soundsesseln direkt vor Ort genießen, für Kinder wartet eine Spielecke mit Gänseblümchenteppich und Baumstammkissen auf kleine Besucher.

Musiksessel
Die beliebten Musiksessel laden zum entspannten Hören von Medien ein. © Sabine Glinke
Zockerecke
Die Zockerecke im 1. Stock der Stadtbibliothek © Sabine Glinke

Arbeitsplatz und Rückzugsort

Doch auch gearbeitet werden kann in der Bibliothek: Internetrechner bieten Zugang zum World Wide Web, ein Arbeits-PC mit Drucker steht für Schreibarbeiten zur Verfügung, überall gibt es Steckdosen, um auch mit dem eigenen Laptop arbeiten zu können. Zwei Räume mit den klangvollen Namen Werther und Lotte können reserviert werden – hier treffen sich zum Beispiel Lerngruppen zum ungestörten Arbeiten und Vokabeln pauken oder Einzelpersonen, um etwa ein Referat vorzubereiten.
Und auch die Zocker kommen nicht zu kurz: In der Multimediaecke können Playstation- und X-Box-Spiele ausprobiert und bei Gefallen natürlich auch ausgeliehen werden. Auch Gesellschaftsspiele hält die Stadtbibliothek vor – zum vor Ort spielen oder zum mit nach Hause nehmen. Der Medienkatalog:
Modern, aktuell, an die Bedürfnisse der Benutzer angepasst. „Im Zuge des Umzugs im November 2017 vom Stadthaus am Dom in die neuen Räume haben wir einmal so richtig ausgemistet“, sagt Bibliotheksleiterin Sylvia Beiser.
Hobbyabteilung
Blick in die Hobbyabteilung © Sabine Glinke

Klassiker, Bestseller-Listen, Dauerbrenner

Ausmisten – das ist das A und O bei einer modernen Bibliothek – regelmäßig kommen neue Medien rein, müssen katalogisiert und eingearbeitet werden, alte müssen raus. Ein ständiger Prozess, der mit den Lesegewohnheiten der Nutzer einem ständigen Wandel unterliegt. „Klar, Standards müssen sein“, sagt Beiser, und so sind etwa alle Titel der aktuellen Spiegel-Beststeller-Liste vorrätig, Literaturklassiker natürlich ebenso.

Und was ist aktuell so beliebt? Am größten in Sachen Belletristik sind die Bereiche Krimi/Thriller und die Abteilung „Frauen/Liebe/Familie“. Auch Kinder- und Jugendbücher sind natürlich gefragt, wobei die Stadtbibliothek hier mit der Phantastischen Bibliothek kooperiert und die Bestände abgleicht. Aber klar – Dauerbrenner wie Harry Potter müssen natürlich verfügbar sein.

Im Bereich der Jugendbücher gehen derzeit Dystopien gut, ansonsten sind Lernmaterialien wie Abihilfen gefragt, weiterer Dauerbrenner sind laut Beiser Reiseführer. Was in einer Wetzlarer Bibliothek nicht fehlen darf: Goethe in verschiedenen – auch fremdsprachigen – Ausgaben sowie die passende Sekundärliteratur, eine Abteilung mit Heimatkunde und Ratgeber zum Thema Fotografie. Zeitungen und Zeitschriften können nur bedingt ausgeliehen werden – während bei Zeitschriften die aktuelle Ausgabe verfügbar bleiben muss, können vorhergehende Exemplare auch mit nach Hause genommen werden. Auch verschiedene Tageszeitungen werden rund eine Woche rückblickend aufbewahrt – „man kann hier also auch einmal bei einem Kaffee was nachblättern“, sagt Beiser.

Die Spielecke
Blick in die Spielecke © Sabine Glinke

Ausleihe und Rückgabe auch per Automat

Die Ausleihe funktioniert über die Theke oder an Automaten – Ausleihe und Rückgabe sind selbstständig (auch sonntags) möglich, nur für das Ausstellen eines Nutzerausweises oder das Zahlen von Mahngebühren ist der Kontakt zu den Mitarbeitern notwendig. Wer

Besonderheit Artothek

Weitere Besonderheit der Stadtbibliothek, die sich das Gebäude wie einst das Stadthaus am Dom mit der Stadtgalerie, in der wechselnde Kunstausstellungen zu sehen sind, teilt, ist die sogenannte Artothek – sie verfügt über verschiedene Kunstwerke, die über einen Zeitraum von drei Monaten ausgeliehen werden. Vor allem Kanzleien und Arztpraxen, aber auch Privatpersonen machen von dem Angebot Gebrauch. Besonders begeht: „Die Werke von James Rizzi sind fast immer verliehen“, sagt Beiser.

Sachbuch
Blick in die Sachbuch-Abteilung © Sabine Glinke

202.000 digitale Medien im Online-Verbund

Doch das ist längst nicht alles: Sylvia Beiser und ihre Mitarbeiter, die insgesamt 5,5 Stellen besetzen, kümmern sich neben den haptischen auch noch um rund 202.000 digitale Medien, die über den Online-Verbund der hessischen Bibliotheken ausgeliehen und auf dem eigenen E-Book-Reader gelesen werden können. Darüber hinaus werden vom Team die Buchbestände der städtischen Kindergärten katalogisiert. Und dann sind da noch die zahlreichen Veranstaltungen, die teils mit Bildungseinrichtungen, teils mit Vereinen in Kooperation organisiert werden. Da gibt es das MINT-Projekt der Technischen Hochschule Mittelhessen, Goetheschule und Naturschutzbund sorgen mit dem Vivarium für Naturerlebnis in der Bibliothek, es gibt Konzerte, Spieleabende, Lesungen, Volkshochschulkurse, Vorträge und Beratungsabende. Wer alte Bücher loswerden will, kann diese spenden – zwei- bis dreimal im Jahr richtet die Stadtbibliothek auch einen Bücherflohmarkt aus. Das nächste Mal zum Frühlingserwachen am 7. April.

Kontakt und Öffnungszeiten

Stadtbibliothek Wetzlar, Bahnhofstraße 6, Telefon 06441-994113.
E-Mail: stadtbibliothekwetzlarde.
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag von 12 bis 18 Uhr, Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 15 Uhr. Sonntags ist nur die selbstständige Ausleihe und Rückgabe per Automat möglich.

Infos zu Leihfristen und Bedingungen unter https://www.wetzlar.de/stadtbibliothek

Stadtbibliothek Sabine Glinke
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