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Tourist-Information richtet Fotopunkte in der Wetzlarer Altstadt ein -
Der Umgang mit Optik, Fotografie und Sehen hat in Wetzlar lange Tradition. Oskar Barnack entwickelte hier 1914 mit der Ur-Leica die erste Kleinbildkamera der Welt – und legte damit den Grundstein für Wetzlar als „Optikstadt“. Heute ist Wetzlars Wirtschaft geprägt von den zahlreichen Optikunternehmen in der Stadt. Dieser Aspekt wird seit einigen Jahren auch erfolgreich für den Tourismus in Wetzlar genutzt: 2008 wurde der Optikparcours eröffnet, ein Wissenschafts- und Erlebnislehrpfad in Wetzlar, der Phänomene aus Optik und Mechanik zeigt. Der Parcours wurde nun um einige „Fotopunkte“ erweitert.
Blick vom Fotopunkt am Haarplatz auf die Schokoladenansicht Wetzlars
Blick vom Fotopunkt am Haarplatz auf die Schokoladenansicht Wetzlars © Sabine Glinke

Es handelt sich um markierte Standorte, von denen aus Touristen und Fotoverrückte die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt aus teils bekannten, teils ungewöhnlichen Blickwinkeln aufnehmen können. Markiert sind die Fotopunkte mit einem Kamerasymbol und in blauer Sprühfarbe. „Achten Sie auf die Kanaldeckel", empfiehlt Dieter Kositschick, der als zweiter Vorsitzender der Fotofreunde Wetzlar das Projekt zusammen mit der Tourist-Information Wetzlar realisiert hat. Es sind Stationen wie der Kornmarkt, der Eisenmarkt, der Lottehof, die Hofstatt oder der Haarplatz, an denen entsprechende Fotopunkte zum „Perspektivwechsel" einladen und den Blick auf ganz besondere Fotomotive lenken.

Ein blaues Kamerasymbol auf Kanaldeckeln kennzeichnet die Fotopunkte
Ein blaues Kamerasymbol auf Kanaldeckeln kennzeichnet die Fotopunkte © Sabine Glinke

Blick vom Kornmarkt auf den Kalsmunt

Am Kornmarkt befindet sich der Fotopunkt direkt am Brunnen auf der unteren Ebene. Wenn hier die Schirme des „Landsknechtes" zugeklappt sind, dann bietet sich hier zwischen den historischen Häuserzeilen auch ein Blick zum Kalsmunt. Am Eisenmarkt gelingt vom Fotopunkt aus ein ganz besonderer Blick auf die Alte Münz, eines der ältesten und bedeutendsten Fachwerkhäuser in der Altstadt, das einst die Münzprägeanstalt beheimatete. An der Alten Lahnbrücke auf dem Haarplatz markiert der Fotopunkt den besten Blickwinkel auf das historische Ensemble – direkt vor der „Spionagekamera XXL" von Minox, mit der man ein Erinnerungsbild schießen kann, wenn man die eigene Kamera vergessen hat. Die Riesen-Minox, die dem entsprechenden Kleinst- bzw. Spionagemodell nachempfunden ist, ist Teil des Optikparcours. Alle Fotopunkte sind unter dem Stichwort „Perspektivwechsel" in der neuen Broschüre zum Optikparcours, die auch alle Stationen des Wissenschaftslehrpfades aufführt, zu finden. Die Broschüre ist erhältlich bei der Tourist-Information am Domplatz.

Der Rundblick...

...auf das Fachwerkensemble am Kornmarkt vom Fotopunkt am Brunnen aus gesehen:

Rundumblick 1
Rundumblick 1 © Sabine Glinke
Rundumblick 2
Rundumblick 2 © Sabine Glinke
Rundumblick 3
Rundumblick 3 © Sabine Glinke

Fotostadtführung am Samstag, 21. September 2019

Den Fokus auf ganz besondere Perspektiven lenken tut auch eine ganz besondere Stadtführung am Samstag, 21. September, unter der Leitung von Dieter Kositschick. Die Fotostadtführung ist eine Mischung aus Fotoschulung und Stadtführung. Kositschick bringt die Teilnehmer an verschiedene Punkte mit Sehenswürdigkeiten und lohnenswerten Fotomotiven.

Vom Fotopunkt am Eisenmarkt hat man einen guten Blick auf die "Alte Münz"
Vom Fotopunkt am Eisenmarkt hat man einen guten Blick auf die "Alte Münz" © Sabine Glinke

Start ist an Tourist-Information auf dem Domplatz, dieser bietet zugleich das erste Motiv. Weitere Punkte sind der Lottehof und die Alte Lahnbrücke. Kositschik geht es vor allem darum, den Teilnehmern neben einigen technischen Kniffen auch neue Perspektiven zu eröffnen, daher dürfen sich die Hobbyfotografen zunächst ausprobieren. „Dann schauen wir gemeinsam die Bilder an und gucken, ob es eventuell eine spannendere Anordnung oder andere Blickwinkel gibt". Ihm ist es wichtig, den Teilnehmern neue Perspektiven zu eröffnen und sie darauf hinzuweisen, dass ein Fotomotiv unzählige Möglichkeiten bietet – klassische Postkartenmotive sieht man schließlich zu Hauf. Doch auch den technischen Umgang mit der Kamera will er den Teilnehmern vermitteln – Tiefenschärfe, Blende, Belichtungszeit sind Aspekte, die zum Tragen kommen sollen. „Die Teilnehmer sollen merken, dass es neben dem Automatikmodus noch andere Möglichkeiten gibt". Obendrauf gibt es ein bisschen „klassische Stadtführung": Kositschick wird an den einzelnen Spots auch über die Historie der Plätze und Gebäude ein wenig erzählen. Schließlich sollen alle Teilnehmer wissen, womit sie es zu tun haben.

Leihkameras bei der Tourist-Information

Wer bei der Fotostadtführung mitmachen will, ist aufgefordert, seine eigene Kamera mitzubringen, es gibt aber auch noch die Option, über die Tourist-Information gegen Gebühr eine von insgesamt sechs Leica V-Lux auszuleihen, die das Unternehmen der Stadt zur Verfügung gestellt hat. Die Gebühr beinhaltet vor allem einen Speicherchip, den die Nutzer nach der Führung behalten. Tickets für den Fotospaziergang gibt es unter www.wetzlar.de/tourismus/planen-und-buchen/oeffentlichefuehrungen.php sowie bei www.adticket.de. Die Karten kosten sechs Euro, ermäßigt 3 Euro. Beginn ist um 15 Uhr. Die Leihkameras der Tourist-Information sind zu deren Öffnungszeiten gegen Pfand ausleihbar, können jedoch nicht über Nacht vergeben werden. Neben der Leica V-Lux Kompaktkamera ist auch eine Sofortbildkamera von Leica verfügbar, Filme sind bei der Tourist-Information erwerbbar.

Wetzlartipps auf Instagram

Aktive Wetzlarer und Wetzlar-Touristen, die bereits schöne Fotos gemacht haben, sind übrigens über das Instagram-Profil wetzlartipps aufgefordert, ihre Fotos unter dem Hashtag #Perspektivwechsel #wetzlartipps ihre Fotos aus der Stadt zu zeigen. Die schönsten Motive werden regelmäßig repostet. Und auch ansonsten lohnt sich ein Blick auf das Profil, da es immer wieder neue Perspektiven auf die Stadt Wetzlar zeigt.

Blick vom Fotopunkt am Haarplatz auf die Schokoladenansicht Wetzlars Sabine Glinke
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