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Lotte und Werther
Goethe und Lotte zusammen in Wetzlar. © Stadt Wetzlar
Wenn man über den berühmten Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Wetzlar spricht, tendiert man dazu, sich beinahe in einem Atemzug auch auf „Die Leiden des jungen Werthers” zu beziehen.

Wetzlar und seine Verbindung zu „Die Leiden des jungen Werthers”

Der von Goethe im Jahre 1774 verfasste Briefroman, welchen er im Übrigen in gerade einmal sechs Wochen schrieb, gilt bis heute als eines der bedeutendsten Werke der literarischen Strömung des Sturm und Drangs. Zusätzlich war es nach Goethes nationalem Erfolg des Dramas „Götz von Berlichingen” der erste internationale Erfolg des berühmten Besuchers Wetzlars. Bis heute lassen sich in Wetzlar die Spuren Goethes und die unverkennlichen Verbindungen zu seinen Werken nachempfinden.

Goethes Ankunft und Aufenthalt in Wetzlar

Auf den eindringlichen Wunsch seines Vaters hin, sein Leben der Juristerei zu widmen, durchschritt der junge Johann Wolfgang von Goethe im Mai 1772 das erste Mal die Tore Wetzlars. Doch statt juristischen Aktivitäten nachzugehen, umgab er sich lieber mit anderen jungen Menschen und pflegte ein aktives Nachtleben. So kam es auch, dass er eines Abends Charlotte „Lotte” Buff, Tochter des Wetzlarer Kastnereiverwalters und Deutsch-Ordens-Amtmanns Heinrich Adam Buff, auf einem Tanzfest in einem Jägerhaus in Volpertshausen kennenlernte. Goethes Hingabe zu Lotte war jedoch aussichtslos und nicht von Erfolg geprägt. Denn Lotte war bereits mit Johann Christian Kestner verlobt. Nachdem Lotte Goethe eines Tages verdeutlichte, nichts als Freundschaft für ihn zu empfinden, verließ er Wetzlar im September 1772. Als ihm von Kestner selbst die Nachricht zugetragen wurde, dass der gemeinsame Freund Karl Wilhelm Jerusalem verstarb, begann er basierend auf diesem Schicksalsschlag und seinen eigenen Erfahrungen während seiner Wetzlarer Zeit “Die Leiden des jungen Werthers” zu schreiben.

Eine kurze Zusammenfassung

Die wirkenden Protagonisten des Briefromans sind Werther, Lotte, Albert und Wilhelm. Die Erzählung der Geschichte ist nach Briefen und Erzählungen eines fiktiven Herausgebers in insgesamt zwei Teile aufgeteilt.

Der Jurist Werther zieht zur Unterstützung seiner Familie in eine kleine Stadt. Während seines Aufenthalts verliebt er sich hoffnungslos und schwärmerisch in Lotte, welche jedoch Albert versprochen ist. Aufgrund der zahlreichen Geschäftsreisen Alberts versucht Werther jede mögliche Sekunde zu nutzen, um diese mit Lotte zu verbringen und sie in dieser Zeit von sich zu überzeugen. 

Die nicht erwiderte Liebe seinerseits kränkt Werther immer mehr, sodass er immer häufiger den Ausgleich in der Natur sucht. So schreibt Werther am 24. Julius 1771: 

„Noch nie war ich glücklicher, noch nie war meine Empfindung an der Natur, bis aufs Steinchen,
aufs Gräschen herunter, voller und inniger, (...)”

Als selbst diese ihm keine Freude mehr bringt, wählt Werther den Freitod, um seinen Leiden zu entkommen und der Enttäuschung zu entfliehen.

Schaut auch gerne auf unserer Instagram-Seite vorbei, wo wir die Geschichte von Werther und Lotte auf eine etwas andere Art erzählen!