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Staatszimmer im Lottehaus
Staatszimmer im Lottehaus © Dominik Ketz

Im Jahr 1285 stimmte der Hochmeister des Deutschen Ordens der Neugründung einer Niederlassung in Wetzlar zu. Marburger Ordensbrüder erwarben ein innerstädtisches Gelände vom Wetzlarer Marienstift, bebauten es und zogen mit einem kleinen Konvent in das „Haus Wetzlar“ ein. 1293 wird erstmals ein eigener Vorsteher der Niederlassung Wetzlar erwähnt. Erst in der frühen Neuzeit ging die Verwaltung des Wetzlarer Hauses von Ordensangehörigen auf weltliche Bedienstete des Deutschen Ordens über, die dann als „Verwalter“ oder „Amtmänner“ bezeichnet werden.

Die Komturei als das wohl älteste Gebäude auf dem Ordenshof - die der heiligen Elisabeth geweihte Ordenskapelle befand sich 1293 noch im Bau, die große Zehntscheune wurde erst um 1535 errichtet - war als Unterkunft den Ordensleuten vorbehalten, die das Haupthaus Marburg zur Aufsicht nach Wetzlar entsandte. Es wurde also die Errichtung eines eigenen Wohn- und Dienstgebäudes für die nun ständig anwesenden Verwalter erforderlich. Ein solches Gebäude, das später so genannte Lottehaus, wurde 1653 in Fachwerkbauweise errichtet und erscheint auf älteren Plänen als „dass hölzerne Haus“ oder „Wohnhaus wo der Verwalter wohnt".

Komturei und Zehntscheune
Komturei und Zehntscheune © Wetzlar
Als Heinrich Adam Buff 1740 als Verwalter in den Dienst des Deutschen Ordens trat und die Führung der Wetzlarer Ordensgeschäfte übernahm, war das Haus bereits über achtzig Jahre alt. Nachdem er zehn Jahre „im unverheurateten Stand dem Hohem Orden unter thänig gedient“ hatte, erwirkte er am 13. August 1750 die Erlaubnis zur Heirat mit Magdalena Feyler. Zwei Jahre zuvor hatte er Pläne für die Erweiterung und Modernisierung des Wohnhauses eingereicht.