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Charlotte Sophie Henriette Buff (* 11. Januar 1753 in Wetzlar, † 16. Januar 1828 in Hannover) ging als „Lotte“ in Johann Wolfgang Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ ein.
Johann Heinrich Schröder, Bildnis Charlotte Buff, Pastell, um 1782
Johann Heinrich Schröder, Bildnis Charlotte Buff, Pastell, um 1782, Freies Deutsches Hochstift, Goethemuseum, Frankfurt am Main © David Hall – Artothek

Ihre Eltern waren der Wetzlarer Kastnereiverwalter und Amtmann des deutschen Ordens Heinrich Adam Buff (1711 - 1795) und seine Frau Magdalena Ernestina Feyler (1731 - 1771). Charlotte Buff war die zweitälteste von insgesamt 16 Geschwistern. Nach dem frühen Tod der Mutter kümmerte sie sich um ihre jüngeren Geschwister.

Goethe lernte Lotte auf einem Tanzfest kennen: Am 9. Juni 1772 veranstaltete Goethes Wetzlarer Großtante Susanne Maria Cornelia Lange einen Ball im Jagdhaus in Volpertshausen bei Wetzlar. Zu diesem Ball sollte Goethe Charlotte Buff abholen. Bald war er ihr stärker als nur freundschaftlich zugeneigt. Doch Charlotte war bereits seit 1768 inoffiziell mit dem  hannoverschen Legationssekretär Johann Christian Kestner (* 28. August 1741 in Hannover, † 24. Mai 1800 in Lüneburg) verlobt. Kestner war seit 1767 als Gesandtschaftssekretär am Reichskammergericht in Wetzlar tätig, später als königlich großbritannisch-hannoverscher Hofrat und Vizearchivar in Hannover.

Ferdinand Raab nach Wilhelm von Kaulbach, um 1850, Öl auf Leinwand
Ferdinand Raab nach Wilhelm von Kaulbach, um 1850, Öl auf Leinwand © Wetzlar

Verhältnis zu Geschwistern und Verlobtem

Goethe hatte sowohl zu den Geschwistern als auch zu Charlottes Verlobtem Johann Christian Kestner ein sehr gutes Verhältnis. Doch musste er erkennen, dass seine Empfindungen zu Charlotte Buff nicht erwidert werden konnten, und er verließ Wetzlar nach nur vier Monaten. 

Die Trennung von Charlotte verarbeitete er literarisch in seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“. Charlotte und ihr langjähriger Verlobter heirateten am 4. April 1773.