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„Wir sind hier daheim“ steht in großen Buchstaben auf dem Cover des Buches, dazu ein Bild mit Sonnenuntergang, das den Stadtteil Dalheim/Altenberger Straße von oben zeigt.
Buchpräsentation
Buchpräsentation: Martina Reuter-Becker und Markus Fritsch hatten alle Dalheimer die ihre Geschichte erzählt haben zu einem Abendessen ins Mehrgenerationenhaus eingeladen und Ihnen ein Buchgeschenk überreicht. © privat

Das Buchprojekt von Martina Reuter-Becker, Quartiersmanagerin im Projekt Soziale Stadt und dem freien Journalisten Markus Fritsch verspricht einen spannenden Einblick in das Leben im Quartier. Sechzehn Menschen erzählen sehr offen und bewegend von ihrer Ankunft in Dalheim, ihrem Leben und ihrer Heimat. Die Geschichten sind so unterschiedlich wie die Bewohner selbst. Da ist zum Beispiel Dieter Neumann, ein Dalheimer-Urgestein der seit über 60 Jahren im Stadtteil zu Hause ist. Und da ist die Geschichte von Monia Alsaid, die aus Syrien fliehen musste und sich nun mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter ein neues Leben in Dalheim aufbaut.

„Wir wollten die Vielfalt der Bevölkerung im Stadtbezirk darstellen und schauen was die Menschen hier bewegt. Wichtig war uns, sowohl Ur-Bewohner als auch frisch Zugezogene zu Wort kommen zu lassen. Bei den Interviews haben wir beide viel gelernt und nochmal ganz neue Sichtweisen und Eindrücke über den Stadtteil und seine Bewohner gewinnen können“, berichtet Reuter-Becker.

Wetzlar/Dalheim als lebendiger und bunter Stadtteil

Zur Buchvorstellung und einem gemeinsamen Essen im Mehrgenerationenhaus war auch Oberbürgermeister Manfred Wagner gekommen. Für ihn ist das Buchprojekt ein gelungener Auftakt für den Prozess der Sozialen Stadt, bei dem es immer auch darum gehe, die Menschen im Quartier, ihre Wünsche und Sorgen besser zu verstehen. „Wetzlar ist eine lebendige und bunte Stadt und diese Vielfalt macht uns aus. Sie alle tragen einen Teil dazu bei“, so Wagner in seinen Grußworten.

Hendrik Clöer, Geschäftsführer des Caritasverbandes Wetzlar/Lahn-Dill-Eder bedankte sich für die sehr persönlichen Einblicke in das Leben der Erzähler - eine Form von Heimat und Integration die ihn sehr bewegt habe. Clöer erinnerte auch an die Jahreskampagne des Deutschen Caritasverbandes „Zusammen sind wir Heimat“: „Da passt dieses Buchprojekt perfekt hinein, zeigt es doch die Vielfalt aber auch den Wunsch einen jeden Menschen nach einer eigenen Heimat“, so Clöer.

Der hohe Migrantenanteil - in Dalheim wohnen vor allem viele Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion - bringt auch Herausforderungen und Missverständnisse mit sich. So berichten einige der Interviewten, dass sie gerne mehr Kontakt zu Menschen aus Russland hätten und es schön fänden, wenn diese häufiger an Festen im Stadtteil und am Vereinsleben teilnehmen würden. Hier vermissen einige ein „Wir-Gefühl“. Viel Lob erhielten die weitläufigen und gepflegten Grünflächen und auch die Instandsetzung vieler Wohnungen durch die Wohnungsbaugesellschaften. Insgesamt, da waren sich alle einig, sei Dalheim besser als sein Ruf. Die Mehrheit fühlt sich wohl und lebt gerne hier.

Buchcover
Das Cover des Buches "Wir sind hier daheim"

Gesprächsreihen zum Leben in Dalheim

Für 2018 plant das Quartiersmanagement eine Reihe von Gesprächsabenden im Mehrgenerationenhaus. Die Geschichten zu lesen sei schön, so Reuter-Becker, Ziel sei jedoch, die Bewohner miteinander in Kontakt kommen zu lassen. So könnten Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdeckt und Vorurteile abgebaut werden. Im Rahmen dieser Gesprächsreihen soll es auch um die Frage gehen, warum Menschen extremen Parteien ihre Stimme geben. Bei der Kommunalwahl 2016 hatte die NPD in Dalheim mit fast 20 Prozent ihr stärkstes Ergebnis erzielt.

Das Buch kaufen

Das Buch „Wir sind hier daheim“ können Interessierte im Büro der Quartiersmanagerin (Hohe Straße 19, Tel. 5674355) ab 8. Januar zum Preis von 6 Euro erwerben.
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