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Biomüll
© Stadtreinigung Wetzlar

In den Bezirken und bei den angeschlossenen Gefäßgrößen, in denen die getrennte Erfassung von kompostierbaren Garten- und Küchenabfällen über die braune (Bio-)Tonne erfolgt, wird diese im 14-täglichen Wechsel mit der Restmülltonne abgefahren.

In Bezirken ohne Biotonne sowie bei Grundstücken mit 0,77/1,1 m³- Containern wird der Restmülll wöchentlich entsorgt.


Was gehört in die Biotonne?

  • Obst- und Gemüseabfälle
  • Eierschalen
  • Nussschalen
  • Kaffeefilter und Teebeutel
  • Speise- und Lebensmittelabfälle (möglichst in Zeitungspapier eingewickelt)
  • Schnitt- und Topfblumen
  • Baum, Hecken- und Strauchschnitt, Laub, Reisig
  • Grasschnitt, Unkraut
  • Samen
  • Holzasche, Holzwolle, Sägemehl
  • Haare
  • Federn

Was gehört nicht in die Biotonne?

  • Plastiktüten und Folien (auch biologisch abbaubare!)
  • Milch- und Getränkekartons
  • behandeltes Holz
  • buntes/beschichtetes Papier
  • Keramik
  • Glas, Metall
  • Steine
  • Straßenkehricht
  • Staubsaugerbeutel
  • Holzkohle, Kohleasche
  • Zigarettenkippen
  • Fäkalien
  • Einwegwindeln
  • Textilien
  • Sondermüll
  • usw.

Wichtige Grundregeln für die Biotonne

  • Die Tonne im Sommer nicht in der prallen Sonne aufstellen, sondern möglichst an einem kühlen, schattigen Ort. Bei Frostgefahr sollte das Gefäß – zumindest in der Nacht vor der Entleerung – in einem frostgeschützten Raum (Garage, Keller) untergestellt werden. 

  • Um sicherzustellen, dass die Behälter im Winter geleert werden können, sollte eventuell festgefrorenes Material vor der Leerung z. B. mit einer Stange oder einem Spaten gelockert werden. Andernfalls ist eine Leerung einfach nicht möglich, wie in dem folgenden Beispielvideo der Stadtreinigung Hamburg veranschaulicht: <<Die Biotonne im Winter>>

  • Bei extremen Temperaturen (Hitze, Kälte) Bioabfälle in mehr Zeitungspapier als üblich einwickeln (kein Hochglanzpapier), ggf. auch Boden der Tonne damit auslegen, um Feuchtigkeitsansammlungen zu vermeiden. Auch Beimischungen von trockenem Strukturmaterial (Ast- und Strauchschnitt) sind empfehlenswert. 

  • Essensreste, welche aus seuchenhygienischer Sicht nicht auf dem eigenen Komposthaufen verwertet werden sollen, sind ebenfalls gut in Feuchte aufnehmendes Material einzugeben. 

  • Fleisch- und Wurstreste sind im Sommer begehrte Nahrungsgrundlagen für Schmeißfliegenlarven („Maden“). Wickeln Sie diese Abfälle gut in Zeitungspapier ein und geben Sie sie in die Tonne, die als nächstes geleert wird (Rest- oder Biomüll). 

  • Ab und zu die Biotonne, und ggf. Vorsortiergefäß in der Küche, mit klarem Wasser reinigen und gut austrocknen lassen, denn Nässe und Sauerstoffmangel bilden das ideale Lebensmilieu für die geruchsbildenden Fäulnisbakterien. 

  • Bei ungünstigen Standortbedingungen der Tonne und hartnäckiger Geruchsbelästigung können spezielle Geruchsbinder auf Mineralbasis im Fachhandel erworben werden.

Der Gartenbabfallsack

Befreiung von der Biotonne

Kompost

Sollten Grundstücksbesitzer alle auf dem Grundstück anfallenden kompostierbaren Stoffe vollständig und ordnungsgemäß verwerten, d. h. selbst kompostieren, kann eine Befreiung von der Biotonne beantragt werden. Für die Befreiung vom Anschluss- und Benutzungszwang für Biomüll gemäß § 11 Abs. 6 der Satzung über die Entsorgung von Abfällen in der Stadt Wetzlar (Abfall- und Gebührensatzung/AGS vom 20.05.2003) bestehen folgende Voraussetzungen:


  • Sämtliche anfallenden kompostierbaren Stoffe sind auf dem Grundstück nachweisbar und schadlos zu kompostieren.
  • Die Gartenfläche zum Ausbringen des Kompostes muss mindestens 50 m² je Bewohner auf dem Grundstück betragen.
  • Die vorhandene/n Biotonne/n wird/werden eingezogen. Keine teilweise Beibehaltung oder Größenreduzierung möglich.
  • Eine nachvollziehbare Antragsbegründung muss vorgelegt werden.
  • Die Stadtreinigung Wetzlar behält sich vor, bei einem Kontrolltermin die Gegebenheiten (Kompostanlage, gärtnerisch genutzte Fläche) vor Ort zu prüfen.
  • Die Gewährung der Eigenkompostiererermäßigung erfolgt für die Dauer von fünf Jahren. Nach Ablauf dieser Frist muss ein Folgeantrag gestellt werden.
  • Sollten die Voraussetzungen entfallen, ist das der Stadtreinigung Wetzlar unverzüglich mitzuteilen. 

Organische Abfallstoffe zu kompostieren, stellt eine sinnvolle und umweltverträgliche Art der Wiederverwertung dar. Kompost ist der älteste und natürlichste Dünger und Bodenverbesserer, den wir kennen.

Tipps zur Kompostierung im eigenen Garten

  • Grundsätzlich unterscheidet man zwischen offener Kompostierung (klassischer Komposthaufen) und geschlossener Kompostierung (Schnellkomposter aus dem Handel).

  • Ein Standplatz im Halbschatten schützt den Komposthaufen vor vollständiger Austrocknung. Ohne eine gewisse Grundfeuchte können sich Mikroorganismen nicht ausbreiten, dadurch verlangsamt sich der Rotteprozess erheblich.

  • Der Kompost sollte auf natürlichem Untergrund aufgesetzt werden (nicht auf Asphalt, Beton, Steinen, etc.), damit Bodenlebewesen wie Regenwürmer in den Kompost einwandern können.

  • Als Grundlage des Komposthaufens dient eine etwa 10 cm dicke Schicht aus Strauchschnitt. Diese sorgt schon an der Basis für eine ausreichende Belüftung und baut Staunässe vor.

  • Eine Abdeckung schützt vor zu viel Nässe, verhindert das Auswaschen von Nährstoffen und fördert gleichzeitig die Wärmeentwicklung. Zur Abdeckung eignet sich z. B. ein Textilvlies oder eine Schilfmatte.

  • Es sollten nie große Mengen eines einzigen Materials aufgebracht werden. Feuchtes Material, wie z. B. Küchenabfälle sollten mit trockenem, grob strukturierten Material wie Baumschnitt gemischt werden, dadurch entstehen Hohlräume, die den Kompost belüften.

  • Das gelegentliche Umsetzen des Komposts ist für eine optimale Rotte unerlässlich. Unterschiede in Feuchtigkeit und Temperatur zwischen Kompostkern und –mantel verhindern, dass das Material gleichmäßig verrottet. Das Umsetzen fördert die Belüftung und sorgt für gleiche Rottebedingungen des gesamten Kompostmaterials.

  • Küchenabfälle am besten immer mit trockenen Gartenabfällen abdecken, andernfalls werden Fliegen angelockt.
  • Nach etwa 3 Monaten ist der so genannte Frischkompost fertig. Da er noch nicht-vollständig verrottetes Material enthält und eine relativ grobe Struktur aufweist, eignet er sich am besten als Mulch und zur Bodenverbesserung.

  • Je nach Witterung ist nach 6 bis 12 Monaten der Reifkompost entstanden. Er zeichnet sich durch eine feinkrümelige Struktur, eine gleichmäßige dunkelbraune Färbung und einen Geruch nach frischer Walderde aus. Der Reifkompost kann auch als Blumenerde für Topfpflanzen verwendet werden.

Was darf auf den Kompost?

  • Obst- und Gemüseabfälle, auch (gespritzte) Zitrusschalen (diese verroten aber deutlich langsamer als andere Küchenabfälle)
  • Tee, Kaffeesatz und –filter
  • In kleinen Mengen Küchenpapier
  • Unbehandelte Holzwolle, Hackschnitzel und Sägemehl
  • Baum-, Strauch- , Heckenschnitt und Stroh am besten häckseln, da Holz eher langsam verrottet
  • Laub und Rasenschnitt, Tannennadeln (verrotten allerdings sehr langsam)
  • Fallobst nur in kleinen Mengen und gut untermischen, da hier sonst Fäulnis droht

Was darf nicht auf den Kompost?

  • Jegliche Abfälle tierischer Herkunft (z. B.: Fleischreste, Mist, Einstreu, Fäkalien, Kadaver) sollten aus hygienischen Gründen nicht auf den Kompost gegeben werden. Die Temperaturen innerhalb des Kompostes sind in der Regel nicht hoch genug, um Keime wie bspw. Salmonellen abzutöten

  • gekochte Essensreste locken meist nur ungewünschtes Ungeziefer wie Ratten an

  • Holzkohle, Kohleasche und Grillkohle können hohe Schwermetallgehalte aufweisen

  • Keine Samenstände von Pflanzen zum Kompost geben, damit aus dem ausgebrachten Kompost später keine (Un-)Kräuter sprießen

E X K U R S – Der Unterschied zwischen Rotte und Fäulnis

  • Bei der Rotte wird das organische Material unter Einfluss von Luftsauerstoff (aerob) von Pilzen und Bakterien abgebaut. Je nach Temperaturverlauf sind erste gute Ergebnisse (siehe Frischkompost) schon nach etwa 3 Monaten zu erwarten. Bei ausreichender Belüftung enstehen kaum unangenehme Gerüche.

  • Fäulnis ist eine natürliche Form der Gärung, die durch Mikroorganismen unter Sauerstoffmangel (anaerob) ausgelöst wird. Bei dieser Art der organischen Zersetzung werden häufig Gase wie Ammoniak und Schwefelwassersäure freigesetzt, die zu starker Geruchsbelästigung führen.